7 - Die Enhancement-Debatte: Ein Überblick [ID:2700]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Herzlichen Dank Herr Wieser, erst mal für die Einladung, für die Gelegenheit,

dass ich heute hier sein kann, um diese Vortragsreihe zum Thema Enhancement zu

eröffnen. Zum Zweiten natürlich die äußerst freundliche Vorstellung und auch den Hinweis auf

mein Fellowship beim Institute for Ethics and Emerging Technologies. Vielleicht noch

einen zusätzlichen Hinweis darauf. Ein anderer Fellow ist etwa Aubrey de Cray. Aubrey de Cray wird

in einem späteren Vortrag dieser Reihe separat thematisiert. Er geht davon aus, dass Altern eine

Krankheit ist und wird das genau erläutern. Ich werde das in meinem heutigen Vortrag auch kurz

erwähnen, aber dadurch, dass später ein einzelner Vortrag dem gewidmet ist, eher kurz halten.

Mein Hauptanliegen heute im heutigen Vortrag ist erstmal so einen allgemeinen Überblick über die

gesamte Enhancement-Debatte zu geben. Im ersten Teil, in den ersten beiden Teilen ein Einblick über

die wichtigsten Fähigkeiten, die enhanced werden können, enhanced werden sollen und zum Zweiten die

verschiedenen Teilbereiche der Enhancement-Debatte. Im letzten Teil gehe ich speziell auf die Diskussion

einer der letzten drei, vier Jahre, in denen insbesondere der Frage nach dem Enhancement von

Emotionen, dem Enhancement sogar von Moralität thematisiert wird. Jede neue Technik führt zu

bis dahin noch unbekannten Herausforderungen. Dies war bei der Entwicklung von Dampfschiffen

der Fall und auch bei der von Flugzeugen. Das 21. Jahrhundert wird von vielen Experten als das

Jahrhundert der Biologie angesehen. Auch bzw. gerade biotechnologische Innovationen bringen neue

ethische Fragen mit sich. Eine entscheidende Entwicklung ist, dass mit Hilfe von Biotechnologien

nicht nur Krankheiten geheilt, sondern auch die bisherigen Grenzen des Menschseins gesprengt

werden können. Der Mensch kommt in die Lage, sich selbst zu transformieren, aktiv in die

Evolution einzugreifen und somit quasi wie Prometheus zum Schöpfer seines Selbst zu werden.

Hier stellen sich grundlegende Fragen. Was sind die ethischen Grenzen für deartige Eingriffe

der Medizin? Können und dürfen sogar Emotionen und Moral verbessert werden? Im ersten Teil des

Vortrags stelle ich einige Fähigkeiten in Bezug auf eine Verbesserung vor, die im Rahmen der

gegenwärtigen Enhancement-Diskussion besonders intensiv erörtert werden. Im zweiten Teil werde

ich ausgewählte Techniken präsentieren, mit denen menschliche Fähigkeiten gefördert werden sollen.

Auf diese Weise wird die philosophische Einbettung der Frage des Enhancements von Emotionen und

Moral deutlich, mit der ich mich im abschließenden dritten Teil auseinandersetzen möchte. In diesem

Kontext ist mir nicht daran gelegen, zu einer abschließenden normativen Einschätzung der

verschiedenen Techniken zu gelangen, sondern vielmehr eine Verortung und einen skitzenhaften

Überblick ethisch relevante Fragestellungen für ein sich dynamisch entwickelndes Feld zu geben.

Der erste Teil, die menschlichen Fähigkeiten. Was soll verbessert bzw. enhanced werden? Welche

Fähigkeiten werden im Rahmen der wissenschaftlichen Erörterung des Enhancements besonders häufig

thematisiert? Es macht für die moralische Einschätzung einen signifikanten Unterschied,

ob primär von der Veränderung von Augenfarbe oder Größe gesprochen wird oder ob Geschlecht oder

erotische Ausrichtung beeinflusst werden sollen. Im Rahmen dieses Vortrags konzentriere ich mich

auf Bereiche, die im Zentrum der gegenwärtigen bioethischen Debatten stehen. Hierbei ist anzumerken,

dass Emotionen, physiologische oder intellektuelle Fähigkeiten und die Gesundheitsspanne die am

intensivsten diskutierten Bereiche in diesem Kontext darstellen. In den vergangenen drei

Jahren und in der Gegenwart wird von führenden Enhancement-Forschern aber auch die Möglichkeit

der pharmakologischen Verbesserung von Moralität erwogen. In der folgenden Übersicht skizziere

ich ausgewählt Überlegungen, die einen ersten Eindruck vermitteln sollen, inwiefern von einer

Verbesserung der jeweiligen Fähigkeit gesprochen werden kann. Erster Unterpunkt zur Verbesserung

der emotionalen Fähigkeiten. Auf den Bereich der emotionalen Verbesserung werde ich später noch

genau eingehen. Die folgenden Überlegungen soll intuitiv zunächst einmal Veranschaulungen,

dass eine Verbesserung beziehungsweise hier die Hinzugewinnung einer Emotion möglich ist. Was

veranschaulichen soll, dass ein analoger Prozess auch hinsichtlich anderer Emotionen möglich sein

könnte, beziehungsweise dass auch unsere emotionale Disposition durchaus eine veränderliche

Eigenschaft darstellen könnte. Als Kleinkind haben Menschen keine Vorstellung von der romantischen

Teil einer Videoserie :

Presenters

Dr. Stefan Lorenz Sorgner Dr. Stefan Lorenz Sorgner

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:49:44 Min

Aufnahmedatum

2013-01-17

Hochgeladen am

2013-01-21 12:14:03

Sprache

de-DE

Das 21. Jahrhundert wird von vielen Experten als das „Jahrhundert der Biologie“ angesehen. Gerade biotechnologische Innovationen bringen neue ethische Fragen mit sich. Eine entscheidende Entwicklung ist, dass mit Hilfe von Biotechnologien nicht nur Krankheiten geheilt, sondern auch die bisherigen Grenzen des Menschseins gesprengt werden können. Der Mensch kommt in die Lage, sich selbst zu transformieren, aktiv in die Evolution einzugreifen und somit quasi wie Prometheus zum Schöpfer seines Selbst zu werden. Im ersten Teil des Vortrags stelle ich einige Fähigkeiten in Bezug auf eine Verbesserung vor, die im Rahmen der gegenwärtigen Enhancement-Diskus­sionen besonders intensiv erörtert werden. Im zweiten Teil werde ich ausgewählte Techniken präsentieren, mit denen menschliche Fähigkeiten gefördert werden sollen. Auf diese Weise wird die philosophische Einbettung der Frage des Enhancements von Emotionen und Moral deutlich, mit der ich mich im abschließenden dritten Teil auseinandersetzen möchte.

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